„WAS SEIN MUSS, MUSS SEIN“: ZUR POLITISCHEN SPRICHWORTRHETORIK OTTO VON BISMARCKS

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Wolfgang Mieder
Andreas Nolte

Abstract

In unserem 526 Seiten umfassenden Buch „Ein Schwert hält das andere in der Scheide“. Otto von Bismarcks sprichwörtliche Rhetorik (2018) haben wir in aller Breite den reichhaltigen Gebrauch von Sprich- wörtern und sprichwörtlichen Redensarten des Fürsten Otto von Bismarck (1815-1898) aufgezeigt. Als Ministerpräsident Preußens und Deutscher Reichskanzler hat er innen- und außenpolitisch als Realpolitiker ungemein viel erreicht, wobei ihm seine durch Sprichwörter geprägte Sprachgewalt gute rhetorische Dienste geleistet hat. Diese Kurzfassung unserer umfang- reichen Bestandaufnahme befasst sich unter Ausschließung zahlreicher Redensarten nur um ausgesuchte Sprichwörter. Zuerst geht es um Sprich- wörter im persönlichen und politischen Diskurs, wofür das von Bismarck gebrauchte Sprichwort „Viel Feind, viel Ehr“ als Leitbild stehen mag. Da- rauf folgt eine Betrachtung einiger politisch angewandter Bibelsprichwör- ter, wobei sich das Sprichwort „Wes das Herz voll ist, geht der Mund über“ (5. Mose 8,3; Matth. 4,4) als eine Art Leitmotiv erweist. Dann behandeln wir „Lehnsprichwörter eines mehrsprachigen Politikers“, wo zum Vor- schein kommt, dass Bismarck wiederholt die französische Fassung „L’homme propose, Dieu dispose“ des deutschen Sprichwortes „Der Mensch denkt, Gott lenkt“ bevorzugt. Zusätzlich kommt es bei ihm als studierter Jurist auch zu lateinischen Sprichwörtern.

Artikel-Details

Zitationsvorschlag
Mieder, W., und A. Nolte. „‚WAS SEIN MUSS, MUSS SEIN‘: ZUR POLITISCHEN SPRICHWORTRHETORIK OTTO VON BISMARCKS“. Proverbium, Bd. 38, Nr. 1, August 2021, S. 203-236, https://naklada.ffos.hr/casopisi/index.php/proverbium/article/view/20.