SPRICHWÖRTLICHES IN DER REFORMATIONSCHRONIK VON JOHANNES SALAT (1498–1561)

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Resumen

Die Chronik des Luzerner Gerichtsschreibers Johannes Salat schildert die Anfänge der Schweizer Reformation aus katholischer Sicht. Durch die Weisheit, die Parömien zugesprochen wird, stellt Salat die Vorgänge in einen vorstrukturierten Deutungskontext und bleibt als Chronist unparteiisch. Die Untersuchung will den Gebrauch der Sprichwörter in ihren konkreten Erscheinungsformen aufzeigen: Meist werden sie als sprichwörtliche Redensarten bzw. Phraseme in den Text eingebunden und müssen deshalb syntaktisch angepasst werden. Um sie auf den Kontext abzustimmen, werden sie inhaltlich modifiziert und oft auch ergänzt. An Beispielen wie dem Wolf im Schafspelz soll dargestellt werden, mit welchen Sprachbildern, in denen Sprichwörter und Phraseme zu erkennen sind, der Chronist vor den Gefahren warnt, die aus Sicht eines Altgläubigen von den Lehren Luthers und Zwinglis ausgehen: Versuchung, Vernichtung und Chaos.

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Frech, S. «SPRICHWÖRTLICHES IN DER REFORMATIONSCHRONIK VON JOHANNES SALAT (1498–1561)». Proverbium, vol. 40, n.º 1, julio de 2023, pp. 68-88, doi:10.29162/pv.40.1.353.

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