“Maschinenmensch” and “Geistesmensch” in Thomas Bernhard‘s Play Der Ignorant und der Wahnsinnige
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Absztrakt
Thomas Bernhard baut seine Protagonisten auf Basis seiner eigenen ästhetischen Kategorie des „Geistesmenschen“. Diese Geistesmenschen quälen die anderen Gestalten mit ihren Monologen, in denen sie die Gesellschaft kritisieren, sind jedoch selber mangelhaft. Im vorliegenden Beitrag wird eine weitere ästhetische Kategorie der Gestalten identifiziert und untersucht, die des „Maschinenmenschen“. Es wird behauptet, dass Geistes- und Maschinenmenschen in Bernhards Drama Der Ignorant und der Wahnsinnige in Abhängigkeitsbeziehungen zueinander stehen. Obwohl man Geistes- und Maschinenmenschen als Gegensätze betrachten kann, wird die Analyse beweisen, dass sie beide Teile desselben Systems sind. Bernhards Geistesmensch, der Doktor und Maschinenmensch, die Opernsängerin (die sogar buchstäblich als eine „Koloraturmaschine“ bezeichnet wird) entsprechen dem Konzept von Wunschmaschinen von Gilles Deleuze und Felix Guattari in Anti-Ödipus. Kapitalismus und Schizophrenie 1 und Tausend Plateaus. Kapitalismus und Schizophrenie II. Bernhards Doktor ist als entmenschlicht und als Teil der Prozesse und des Systems zu betrachten, weil er das Biologische überwinden möchte. Bernhards Maschinenmensch ist gleichzeitig die Verkörperung des Künstlichen; ihr Körper ist eine Maschine, deren Aufgabe ist, jeden Abend ihre perfekte Stimme zu produzieren, um der (Kultur-)Industrie ihre Ware immer wieder anbieten zu können. Das Erreichen des „organlosen Körpers“ bedeutet für die beiden ihre Freiheit vom System und eine Rückkehr in die Menschlichkeit.